Und um Liebe geht es in zweifacher Hinsicht, denn Chris Reynell (Erfinder des revolutionären mehrstufigen hybriden Bioplex-Prozesses) traf seine heutige Frau Jane 1990, als er sich aus beruflichen Gründen nach einem Fermenter umschaute. Fünf Jahre später und voller Tatendrang, mehr Im Bereich Kreislaufwirtschaft zu unternehmen, hatte Chris Reynell seinen ersten Fermenter auf der Windover Farm in Hampshire gebaut, die seit über 100 Jahren im Besitz der Familie seiner Frau ist.
Der mittlerweile seit zehn Jahren Bio-zertifizierte Milchviehbetrieb mit 420 Kühen hat deutlich von Chris Reynells Forschung und Entwicklung profitiert, die 1999 zur Gründung des Unternehmens Bioplex führte. Dabei spielte das problematische Rohmaterial aus Gülle und Stroheinstreu eine Rolle. Das langfristige Ziel von Bioplex bestand darin, Dung, Gras, andere Energiepflanzen, Lebensmittel-, Gewerbe-, Garten- und kommunale Abfälle einer hocheffizienten und zuverlässigen Verarbeitung zuzuführen und eine verbesserte Energierückgewinnung zu erreichen, sodass alles einer nachhaltigen Nutzung zugeführt werden kann.
Aber ganz typisch für Chris Reynell blickte er über die herkömmlichen Vergärungsanlagen hinaus. Und wie es sich für einen von Nachhaltigkeit überzeugten Menschen gehört, bestand er darauf, in Geräte zu investieren, die die Arbeit erledigen würden und langlebig sind. Ein integraler Bestandteil des Prozesses ist das, was er liebevoll als ‚mehr als nur eine Pumpe‘ beschreibt und wovon Bioplex-Projekte in ganz Großbritannien profitieren. Die 25. vom gleichen Hersteller in Folge erhaltende Pumpe zu identifizieren ist einfach, denn zur Feier dieses Ereignisses ließ der Hersteller Landia sie silbern lackieren. Diese ‚Silber-Maschine‘ wird eine wichtige Rolle bei der Erzeugung von 30 kW erneuerbarer Energie in der modernisierten Molkerei der Windover Farm spielen. Stromrechnungen werden dadurch bald der Vergangenheit angehören und stattdessen wird ein Überschuss an Energie zu verbuchen sein.
„Landias Pumpe ist so viel mehr als nur eine Pumpe“, sagt Chris Reynell. „Ich sehe die vier Einheiten, die wir auf unserem Hof haben, als Türsteher, wie die Zähne einer Kuh. Ich weiß: Wenn alles durch die Pumpen durchgeht, dann wird der Rest des Verarbeitungsprozesses gut funktionieren.“
„Gehen wir zurück zu meiner ersten Anfrage und dem späteren Kauf im Jahr 2006. Ich mochte Landia damals schon, denn die Leute waren nicht aufdringlich und stellten keine extravaganten Ansprüche. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir unseren Prozess ernsthaft geprüft. Aber dann standen wir plötzlich mit einem Tank da, der nicht mit der vorhandenen Ausrüstung kombiniert werden konnte. Landia half uns. Man sagte uns einfach, was die Pumpen können – und das Problem war gelöst. Dank der Schneidwirkung der Landia Chopper-Pumpe sah unser Stroh anschließend wie Torf aus. Im Laufe der Jahre sind die 24 Pumpen, die wir von Landia gekauft haben, absolut zuverlässig gewesen.“
Interessanterweise erhielt Bioplex einige seiner ersten Aufträge von Gefängnissen, wo der Prozess voll zum Tragen kam. Lebensmittelabfälle und Grünschnitt aus dem Garten werden in einen Aufnahmebehälter (auch zur Pasteurisierung geeignet) gefüllt, zerkleinert, gemischt und in den Fermenter gepumpt, wo Hydrolyse und Fermentation stattfinden. Bei Bedarf (wenn das Rohmaterial zu trocken ist) werden aktive Bakterien und zusätzliches Wasser zugefügt. Dann wird der Inhalt zum Verflüssigen und optional zum Pasteurisieren erhitzt.
„Dank der Landia Chopper-Pumpe verläuft die Zersetzung sehr schnell“, erzählt Chris Reynell. „Die Lebensmittelabfälle sind nicht mehr wiederzuerkennen. Auch die Gasausbeute hat sich seither deutlich erhöht. Landias Mitarbeiter vermarkten sich nicht als Verfahrenstechniker, aber sie verfügen über umfassende praktische Erfahrungen, sodass sie wissen, was sie tun. Für mich ist die Landia Chopper-Pumpe ein Verarbeitungsgerät mit besonderen eigenständigen Qualitäten. Chemisch und biologisch verarbeitet sie alles und verstopft nicht.“
Nach der Zerstörung von Krankheitserregern, Parasiten und Unkrautsamen während der zwei bis vier Tage der Fermentation wird der Inhalt des Bioplex-Prozesses in den Nachgärer gepumpt, wo Biogas, Dünger und Fasern entstehen. Ob als komplettes System oder als Erweiterung herkömmlicher anaerober Faultürme: Die Prozessdauer wird deutlich reduziert, was zu einer kleineren Vergärungsanlage und weniger Platzbedarf führt. Wichtig ist, dass die vergärten und kompostierten Feststoffe der Anlage als organische nährstoffreiche Fasern für die Aufbereitung von Ackerboden und als natürlichem Dünger auf die bestmögliche Weise genutzt werden, was zugleich den Einsatz von Torf und Kunstdünger verringert.
„Wir sind in der Lage, alle Punkte mit Nachhaltigkeit zu verbinden“, sagt Chris Reynell. „Mit einem Prozess, der Unkrautsamen und Krankheitserreger abtötet. Und weil die Gärreste aus unserem Vergärungsprozess so viel schneller und einfacher zu verteilen sind, reduziert das unseren Treibstoffverbrauch und verbessert unseren Ackerboden – zum langfristigen Wohl unseres Hofes. Es gibt zudem keinen Abfall. Nährstoffarme Fasern aus dem Prozess, werden als Festbrennstoff (ähnlich wie Torf) in Kesseln und Kaminöfen verwendet.“
In einem mindestens zweistufigen Prozess ermöglicht die Bioplex-Technologie, die Bedingungen für die Hydrolyse und die Fermentation zu verbessern, sodass noch mehr Cellulosematerial abgebaut wird. Dies macht den Fermenter weitaus belastbarer für eine breitere Vielfalt an Rohstoffen, deren Zusammensetzung sich jeden Tag ändern kann. Gleichzeitig kann die Wirtschaftlichkeit bei Einkauf oder Anbau, Ernte und Lagerung von Energiepflanzen wie Mais und Futterrüben und durch die Verwendung von Einsatzmaterialien wie Pferdemist, Nutztiergülle, Grasschnitt, Obst- und Gemüseabfälle verbessert werden.
Während fast zwei Jahrzehnten in der wachsenden Industrie für Biogasanlagen lief natürlich nicht immer alles glatt. Aber Chris Reynell hat an seinem Ziel nach einem kostengünstigen, hocheffizienten Prozess festgehalten, der beweist, dass ihm Nachhaltigkeit am Herzen liegt.
„Das Rohmaterial kann sehr unberechenbar sein“, sagt Chris Reynell. „Für einige Vergärungsanlagen hat dies zu einem unmittelbaren und anhaltenden Problem mit Pumpen und Rührwerken geführt, die nicht mit den typischen Herausforderungen der Landwirtschafts- und Lebensmittelabfälle fertig werden. Unsere feste Konstante, die seit über einem Jahrzehnt unser Vertrauen wachsen ließ, Forschungs- und Entwicklungsprojekte im ganzen Land anzunehmen, ist die herausragende Leistung und Haltbarkeit der Landia-Pumpen und -Rührwerke – und die Tatsache, dass wir bei Bedarf die erforderliche Hilfe oder Beratung von Landia erhalten. Die erste Bioplex- Einheit mit einer Landia-Pumpe, die im Jahr 2006 zum Hydrolysieren und Pasteurisieren von Fischabfällen in Schottland installiert wurde, arbeitet immer noch perfekt.“